Diskussion: Bachelor- & Masterarbeiten willkommen!

Bachelor und Masterarbeiten willkommen
Foto (modifiziert): suksao / Freepik

DISKUSSION
Bachelor- / Masterarbeiten
& Promotionen willkommen!
 

Die Idee eines Zigarettenpfandes wird inzwischen viel diskutiert aber es ist auch Neuland zur Erforschung in zahlreichen Disziplinen.

  • Sind Zigarettenkippen Sondermüll?

  • Wie ist ein Pfandsystem optimal zu organisieren?

  • Wie sieht das ideale Sammelgefäß aus?

  •  Wie funktioniert der Rücknahmeautomat?

  • Wie lassen sich Zigarettenkippen am sinnvollsten rezyklieren?

  • Pfand oder andere Wege aus der Kippenflut – Was hat die besten Chancen auf Umsetzung?

Von Jura bis Chemie, von Design bis Maschinenbau, von Logistik bis Verfahrenstechnik –
Wir freuen uns auf Kooperationen mit Studierenden und Lehrenden!

Viele Fragen rund um das Thema Kippenpfand konnten wir bereits beantworten aber natürlich gibt es noch offene Punkte. Sehr gerne würden wir Bachelor- und Masterarbeiten oder auch Promotionen und andere Forschungsvorhaben zu diesen Themen beratend begleiten.

Ein besonderer Mehrwert für Studierende wäre dabei, dass Ergebnisse ihrer Arbeit unmittelbar in die politische Diskussion einfließen könnten.

Im folgenden haben wir beispielhaft einige mögliche Fragestellungen zusammen gestellt.

Sind Zigarettenkippen Sondermüll?

Einige WissenschaftlerInnen und VertreterInnen von NGOs vertreten die These, dass Zigarettenkippen aufgrund ihrer Inhaltsstoffe als Sondermüll deklariert werden müssten. Obwohl das einen völlig neuen Umgang mit dem Thema erzwingen würde, ist diese Annahme bisher nicht im Detail juristisch durchdacht worden. Lässt sich die Auffassung bereits jetzt – durch geltendes Recht gestützt – zu einer Forderung an die Politik machen? Oder müsste die Gesetzgebung verändert werden, damit mit den massenhaft in die Umwelt gelangenden Giften aus Zigarettenkippen anders umgegangen wird?

Wie ist ein Pfandsystem optimal zu organisieren?

In einem Gespräch mit dem Bundesumweltministerium im Frühjahr 2020, wurde uns zu verstehen gegeben, dass man dort die Vorzüge des Pfandsystems durchaus anerkennt. Dennoch bestehen Bedenken. Außerdem steht der Vorschlag im Raum, die Initiative auf EU-Ebene weiter zu verfolgen. Um an Argumentationskraft noch zu gewinnen, fordert das Umweltministerium folgende Punkte besonders herauszuarbeiten:

  • Ökologischer Nutzen (Verhältnis der Vermeidung von toxischem Müll zum CO2-Fußabdruck des Pfandsystems)
  • Administration der Logistik
  • Transaktionskosten (Mengenstromnachweise; Berichtskosten, etc.)

Hier bietet sich ein breites Spektrum von Fragen für Abschlussarbeiten an, etwa: Wie teuer würde ein Pfandsystem für Zigaretten? Wie wäre es am effizientesten zu organisieren und zu administrieren? In manchen Disziplinen mag es außerdem interessant sein zu erörtern, was dies für unser Wertesystem bedeutet: Wie viel Aufwand wollen wir überhaupt betreiben, um das Problem „Stummel in der Umwelt“ los zu werden?

Wie sieht das ideale Sammelgefäß aus?

Das Sammelgefäß für Kippen muss folgende Eigenschaften aufweisen:

  • Einfache Befüll-, Entleer- und Transportierbarkeit
  • Geruchssicherer Verschluss
  • Einfache Reinigung und Wiederverwendbarkeit
  • Schnelle Erkennbarkeit, ob das Gefäß die vorgegebene Anzahl von Kippen enthält
  • Separate Sammelmulden für abgeklopfte Asche und fertig gerauchte Kippen
  • Automatisierbarkeit der Rücknahme

Wie sieht der Taschenaschenbecher im Kontext eines Pfandsystems also im Idealfall aus – auch unter Berücksichtigung von ästhetischen Faktoren?

Wie funktioniert der Rücknahmeautomat?

Es steht außer Frage, dass die Rücknahme von Kippen automatisiert erfolgen muss. Hierbei sind jedoch zahlreiche Faktoren zu berücksichtigen. Dazu zählen unter anderem:

  • Zählung und Identifikation der Kippen
  • Art der Abgabe der Kippen an den Automaten
  • Lagerung im Automaten
  • Abgabe und Weitertransport
  • Rückerstattung des Pfandes
  • Kostengünstige und wartungsarme Gestaltung
  • Umweltfreundliche Herstellung

Hierzu haben wir und andere zwar bereits zahlreiche Ideen entwickelt aber diese lassen sich mit technischer Expertise vielleicht noch verbessern und in ein konkretes Design überführen. Ein sehr interessantes Beispiel hierfür ist die Bachelor-Arbeit recigle von Florian Wienick (Industriedesign).

Wie lassen sich Zigarettenkippen am sinnvollsten rezyklieren?

Wenngleich wir das manchmal vorgebrachte Argument nicht teilen, dass ein Pfand nur bei rezyklierbaren Produkten Sinn macht, macht ein effizientes Recycling das Konzept zweifellos noch attraktiver. Dass Zigaretten rezyklierbar sind, ist bereits bewiesen aber vielleicht gibt es noch ganz andere Verwendungen und Verfahren als die bereits bekannten? Oder vielleicht lassen sich die bekannten Verfahren noch verbessern?

Pfand oder andere Wege aus der Kippenflut – Was hat die besten Chancen auf Umsetzung?

Ein Pfand auf Zigarettenkippen zu erheben, ist aktuell einer unter mehreren Vorschlägen um ihre negativen Auswirkungen auf die Umwelt zu bekämpfen. Viele Alternativvorschläge sind einfach als Augenwischerei zu entlarven aber es gibt noch andere „heiße Kandidaten“, wie etwa das Verbot von Filtern oder die kontinuierliche Erhöhung der Tabaksteuer bis Zigaretten so teuer werden, dass sie keiner mehr kauft. Was ist gesellschaftlich durchsetzbar, was volkswirtschaftlich am sinnvollsten?

Natürlich hoffen wir, dass wissenschaftliche, juristische und gestalterische Arbeiten Ergebnisse in unserem Sinne ergeben. Es ist uns aber auch klar, dass solche Projekte Unstimmigkeiten in unserer Argumentation aufdecken können und nicht notwendigerweise unser Anliegen unterstützen. Im Sinne der unabhängigen Forschung begrüßen wir jede Form von Ergebnissen – solche, die uns als Argumentationshilfe dienen und solche, die uns dazu bringen umzudenken wenn dies erforderlich ist.